„Das tägliche Leben eines Schriftstellers spiegelt sich unvermeidlich in seinen Werken wider. Man kann sich nicht verstellen. Es ist unmöglich, ein besseres Werk zu schreiben, als das Leben, das man führt. Ein verwässertes Leben führt zu mittelmäßigen Werken.

Freust du dich wirklich so sehr darüber, dass du jetzt scheinbar in die Riege der ‚Literaten‘ aufgenommen wurdest? Wenn du eine Meistersperücke trägst und sagst: ‚Die heutigen jungen Leute wissen nichts über Grammatik und das ist erschreckend‘, könnte ich mich übergeben. Freust du dich wirklich so sehr darüber, als ‚Sensei‘ bezeichnet zu werden? Selbst Wahrsager werden ‚Sensei‘ genannt. Freust du dich wirklich so sehr darüber, dass du von der Gesellschaft als Prominenter behandelt wirst und Einladungen zu Filmvorführungen und Sumōkämpfen erhältst? Es scheint, dass du in letzter Zeit etwas Geld verdient hast, aber freut dich das wirklich so sehr? Es gäbe viele andere Wege, als angesehene Person behandelt zu werden, ohne Romane zu schreiben. Insbesondere Geld kann auf viele verschiedene Arten verdient werden.

Ist es das Streben nach Ruhm und Erfolg? Was ist aus dem entschlossenen Wunsch geworden, den du hattest, als du anfingst, Romane zu schreiben? Es ist armselig. Du gibst dich so aufgespielt. Denkst du wirklich, dass du etwas geschrieben hast? Laut den Kritiken soll deine innere Welt jetzt klar wie Kristall sein, haha. Familiäres Glück? Du bist nicht der Einzige, der eine Frau und Kinder hat.

Du bist wirklich unverschämt. Dein Teint ist in letzter Zeit deutlich heller geworden. Angeblich liest du jetzt ‚Man’yōshū‘. Hör auf, deine Leser so sehr zu verarschen. Wenn du weiterhin so übermütig die Leute verhöhnst, werde ich alles aufdecken. Glaubst du wirklich, ich sehe das nicht?

Die Verantwortung ist groß. Verstehst du das nicht? Jeden Tag wird die Verantwortung größer. Lass uns ernsthaft leiden. Lass uns ernsthaft versuchen, aufrecht zu leben. Der Plan für das morgige Leben ist weniger wichtig als die heutige leidenschaftliche Hingabe. Denk an die Menschen an der Front. Ehrlichkeit ist zu jeder Zeit eine Tugend. Man kann sich nicht verstellen. Der feste Entschluss für morgen ist weniger wichtig als die heutige, einfache Hingabe. Deine Verantwortung ist groß.“

Das sagte ein Dichter zu mir, als er mich zu Hause besuchte. Er war nicht betrunken.

(Veröffentlicht 2012)